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Folge 1: Immobilie privat verkaufen

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Folge 1: Immobilie privat verkaufen

Was muss ich beachten? Eine Immobilie zu verkaufen ist meist das "wertigste" Geschäft, dass man im Leben macht. Zudem verkauft oder kauft man meist nur einmal im Leben eine Immobilie. Viele Kleinigkeiten können hier den erzielbaren Preis bestimmen und daher lauern viele Fallstricke auf Immobilienverkäufer. Unser Immobilienexperte, Roland Huster, gibt Eigentümern einen Leitfaden und die wichtigsten Punkte in diesem Podcast an die Hand, was zu bedenken ist im Vermarktungsprozess des Hauses oder der Wohnung. In unserem Ratgeber zu dem Thema erfahren Sie weitere wichtige Punkte: www.lbs-immobilien-profis.de

Transcription

3744 Words, 23205 Characters

Der Podcast der LBS Immobilien Nordwest mit Roland Hustert. Willkommen zum neuen LBS Immobilien Podcast. Mein Name ist Christian Schröder. Heute geht es um das Thema Immobilie privat verkaufen. Worauf muss ich achten? Sie haben ein Haus geerbt, wollen den Wohnort wechseln oder vom Eigenheim auf eine Stadtwohnung umsteigen? Dann gibt es eine Menge zu beachten. Und dabei hilft uns Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien Nordwest. Hallo Roland. Hallo Christian. Roland, der Immobilienmarkt boomt. Viele brauchen einfach mehr Platz, zum Beispiel wegen Homeoffice. Die Nachfrage ist groß, Angebot allerdings knapp. Da verkauft sich eine Immobilie doch praktisch von allein, oder? Könnte man meinen. Und wenn man nicht auf den Preis achtet und auf viele andere Dinge auch nicht achtet, dann ist es auch ganz einfach. Aber man sollte doch auf viele Punkte achten. Ich nenne jetzt mal ein paar. Alles rund um Unterlagen und Exposé-Erstellung. Wir müssen gleich mal sprechen über die Preisfindung. Wie organisiert man eigentlich eine Besichtigung? Bin ich eigentlich der geborene Verhandlungsführer? Ich muss die Finanzkraft meiner vielleicht Käufer checken, Notartermin vorbereiten und so weiter und so weiter. Also alles zusammen bedeutet das schon einen ganz schön hohen Zeitaufwand. Okay, kommt einiges zusammen, höre ich schon. Fangen wir mal mit dem Exposé an. Meine Immobilie kenne ich ja nun selbst am besten, oder? Ja, das stimmt. Aber man macht sich das vielleicht ein bisschen leicht, wenn man darüber nachdenkt, wie man so ein Objekt dann an den Markt bringt. Vor 10, 15 Jahren hat man ein kleines Foto gemacht, hat drei Dürrezeilen mit ganz viel Abkürzung in die Zeitung gesetzt und das war es dann. Aber die Welt hat sich weiter gedreht und heute ist das ja ganz anders. Üblicherweise wird übers Internet ein Objekt an den Markt gebracht und da braucht man ziemlich viel Informationen und auch viel Technik. Ich fange mal an mit den Daten zum Objekt. Ich muss vorher erstmal alle Daten zum Objekt zusammentragen und alles, was ich da dann aufschreibe, muss auch stimmen. Besonders bei Eigentumswohnungen sind noch weitere Recherchen erforderlich. Ich brauche zum Beispiel die letzten Protokolle, die Teilungserklärung, einen Auszug aus dem Gemeinschaftskonto. Denn als neuer Eigentümer, und das wird einen interessant fragen, den Verkäufer, als neuer Eigentümer steige ich ja in die alte Position des bisherigen Eigentümers ein. Und wenn da im Protokoll steht, dass das Dach renoviert wird in einem halben Jahr, dann habe ich plötzlich eine Verpflichtung mitgekauft, die ich vielleicht gar nicht wollte. Dann geht es mal um die Gestaltung des Exposés. Ich brauche vernünftige Fotos. Vernünftige Fotos heißt vernünftige Fotos. Nicht mit dem Handy mal eben so, sondern das sollte schon richtig sein. Ich brauche Grundrisse. Die Grundrisse aus den 50er Jahren mit ganz vielen Maßen, die sind einfach nicht geeignet für sowas. Also ich brauche sie ohne Maße, vielleicht neu gezeichnet, am besten bunt, vielleicht mit ein paar Möbeln, wenn ich es richtig gut machen will, würde ich noch ein paar Möbel reinbauen. Ich brauche einen vernünftigen Text. Auch da tut sich der eine oder andere schon mal schwer. Und ich brauche alle technischen Daten. Wie alt ist die Heizung? Wie ist die Dämmung? Gibt es einen Energieausweis? Was steht da drin? Dann habe ich erstmal so das Grundgerüst für so ein Exposé zusammen. Und dann stellt sich natürlich die Frage, wo packe ich es denn rein? In welches Portal? Das kostet Geld, da muss man ein bisschen überlegen. Will ich trotzdem in die Zeitung? Das ist auch eine Frage. Und mein wichtigster Tipp zum Schluss, auf jeden Fall eine Extra-Mail-Adresse sich beschaffen, weil man wahrscheinlich sehr, sehr schnell sehr, sehr viele Mails bekommt. Das liegt an diesem Suchschema da, die Leute in den Portalen eingeben, sodass man sofort, wenn man ein Objekt online gestellt hat, vielleicht 80 oder 100 oder 120 Mails bekommt. Da sollte man also ein Extra-Mail-Konto für einrichten und das Allerwichtigste, auf keinen Fall eine Handynummer. Denn die Leute rufen Tag und Nacht an. Okay, das heißt, ich muss schon recht frühzeitig anfangen, die Sachen zusammenzustellen. Ich kann mir vorstellen, das Wichtigste ist dann aber letztlich doch der Preis, den ich nenne. Warum muss der beim ersten Mal sitzen? Ich kann ja jederzeit nachbessern, wenn ich merke, entweder ich war zu hoch oder ich habe zu tief angesetzt. Ja, das ist wirklich gefährlich. Also wenn ich mit einem zu niedrigen Kaufpreis an den Markt gehe, dann werde ich von Interessenten überrannt und werde der ganzen Angelegenheit vielleicht gar nicht mehr Herr. Gehe ich mit einem zu hohen Kaufpreis ran, dann meldet sich vielleicht gar niemand oder nur Leute, die eigentlich gar nicht kaufen wollen, sondern das Objekt immer schon mal angucken wollten, weil sie in der Nachbarschaft wohnen oder mich vielleicht kennen oder das Objekt schon mal gesehen haben beim Spazierengehen. Dann habe ich aber keine ernsthaften Interessenten. Und wenn ich zu hoch rangehe und hinterher den Preis senke, dann passiert Folgendes. Die Leute, die ernsthaft eine Immobilie suchen, haben dieses Objekt gesehen, als zu teuer empfunden, sich nicht gemeldet. Stellen jetzt fest, der Preis wird gesenkt und sagen sich dann, hey, da warte ich doch nochmal ab, da geht doch bestimmt noch mehr nach unten. Sodass ich dann, Makler sagen dazu, das Objekt abkoche. Also da komme ich nur ganz schwer wieder raus. Und wenn ich dann neu starten muss, dann muss ich mir neue Fotos überlegen, eine andere Zielgruppe, einen anderen Text, damit die Suchmuster dieses Objekt nicht wieder den gleichen Interessenten zuspielen. BG'IN DR. Okay, habe ich verstanden. Aber wie bekomme ich denn jetzt ein Gefühl für den richtigen Preis? BG'IN DR. Also Gefühl ist schon mal erstmal ein guter Begriff dafür. Ich sollte mich erstmal so ein bisschen umtun. Ich gucke in den einschlägigen Portalen, was kosten denn Objekte in der Größe, in der Lage ungefähr. Kosten ist natürlich relativ, weil das sind dann immer nur Angebotspreise. Dann kann ich mal ein bisschen in der Nachbarschaft rumhören. Wenn ich selbst im Objekt wohne, habe ich vielleicht mitbekommen, dass in der Nachbarschaft was verkauft worden ist. Da kann man auch mal mit den Leuten sprechen. Dann wird es eher so ein bisschen technisch. Also ich könnte mir natürlich die Bodenrichtwertkarte mal angucken, die gibt es für nahezu jede Gemeinde. Die hängt immer so ein bisschen nach. Deswegen ist der Preis für das Grundstück nicht ganz aktuell. Die wird ja immer von den Preisen des Jahres davor erstellt. Ich kann mir einen Mietspiegel angucken. Wenn man es ganz professionell machen will, würde man vielleicht ein Gutachter beauftragen. Das ist aber relativ teuer. Und ich glaube, die einfachste Möglichkeit wäre, vielleicht einen Makler anzusprechen und gegen eine Gebühr so eine Marktpreiseinschätzung machen zu lassen. Das tun unsere Kollegen auch. Da kostet so eine Marktpreiseinschätzung 300 bis 500 Euro. Und dann kriegt man, glaube ich, ein ziemlich gutes Gefühl. Okay, das könnte gut investiertes Geld sein. Wann ist denn jetzt der richtige Zeitpunkt, meine Immobilie anzubieten? Und ich frage dann auch, nach dem, was ich gehört habe, was ich alles machen muss, wie lange dauert eigentlich so ein Prozess? Also man muss erst mal unterscheiden, ist die Immobilie, die ich da verkaufe, ist die leer? Also ich habe sie geerbt, derjenige, der darin gewohnt hat, ist verstorben. Oder ist sie bewohnt? Wohne ich vielleicht sogar selber drin? Davon hängt ab, was ich jetzt tue. Eine leere Immobilie braucht Pflege. Ich muss sie beheizen, sie muss weiter versichert sein. Ich muss mich um den Garten kümmern. Ich muss aufpassen, dass kein Vandalismus passiert. Das ist schon auch ein bisschen aufwendig. Ist sie bewohnt? Stellt sich die Frage des Zeitpunktes eigentlich nicht. Denn ich habe ja einen Zeitpunkt, an dem ich ausziehe oder an dem mein Mieter auszieht. Und letztlich kann man sagen, wenn die Entscheidung getroffen ist und wenn es einen Bewohner gibt, ich selber oder ein Mieter, und ich weiß, wann der auszieht, dann sollte ich dann anfangen zu verkaufen, auf steigende Preise zu warten. Davon halte ich überhaupt nichts, weil man eben nicht weiß, wie sich das entwickelt. Gerade im Moment haben wir eher so eine Tendenz, dass man gar nicht weiß, ob die Preise wirklich weiter steigen, die Zinsen steigen, komme ich gleich noch mal drauf. Und da muss man dann schon mal gucken. Du hast gefragt, wie lange dauert so ein Verkaufsprozess? Also wenn ich wirklich von dem Entschluss heute bis ich habe das Geld auf dem Konto, dann geht es fast nicht unter drei Monaten. Aber es kann schnell auch mal vier, fünf oder sechs Monate dauern. Gut, trotzdem schneller, als ich dachte, wenn ich denn alles beisammen habe. Aber wenn ich die dann zum richtigen Preis am richtigen Ort inseriert habe, dann brauche ich nur noch den richtigen Käufer auszuwählen, oder? Genau. Aber das ist nicht so einfach, wie du dir das gerade vorstellst. Also wir gehen mal davon aus, das Objekt ist marktgängig, der Preis ist marktgängig und ich habe, und das ist keine unrealistische Zahl, 30, 40 oder gar 50 Leute, die das Objekt besichtigen wollen. Dann muss ich mir erst mal die Frage stellen, wie will ich das jetzt organisieren? Das fängt schon damit an, dass man sich klar werden muss, wie viele Besichtigungen kann ich denn schaffen an einem Tag? Also ich kann ja nicht von morgens acht bis abends 18 Uhr zehnmal eine Stunde zehn Besichtigungen machen. Das hält kein Mensch aus. Schon gar nicht, wenn ich nicht am Ort wohne. Dann wird es sowieso schwierig. Also da würde ich eigentlich abraten. Wenn ich dann für Besichtigungen anfahren muss und auch noch ein zweites und drittes Mal, denn niemand besichtigt nur einmal und kauft, dann sollte man sich einen Profi vor Ort nehmen, der das dann für einen erledigt. Aber wir waren ja bei der Besichtigungsorganisation. Also ich würde mir aus diesen 30, 40, 50 mal vielleicht vier oder sechs, die mir besonders interessiert erscheinen, die vielleicht auch zu mir passen oder zu meinem Objekt. Da muss man ja auch gucken, wenn man ein Objekt erbt von Eltern und man stellt sich vor, die Eltern hätten das schön gefunden. Wenn dann eine Familie mit Kindern einzieht, dann sucht man vielleicht nach solchen Kriterien auch aus. Aber dann habe ich irgendwie eine Zahl von, ich würde nicht mehr als vier Besichtigungen an einem Tag machen. Dann wird es ein bisschen tricky. Man muss sich überlegen, ob man so eine Besichtigung alleine machen will. Ist das Objekt noch möbliert? Sind da noch Wertgegenstände? Dann sollte ich nicht alleine mit den Leuten durch die Wohnung gehen, denn da kommt nicht einer, da kommen drei oder vier. Und dann ist einer im Keller, einer ist oben und ich kann gar nicht so schnell gucken, wie mir vielleicht unangenehme Dinge passieren. Das ist mal so vielleicht die Besichtigungsorganisation. Es wird eine zweite, es wird eine dritte Runde geben mit dem, der dann gesagt hat, ja, das kann ich mir vorstellen. Da kommt dann aber eine nächste sehr, sehr spannende Frage. Ich muss ja für mich selber klarkriegen, kann dieser Interessent das Objekt eigentlich auch bezahlen? Und das würde ich nicht unterschätzen. Dieses Thema ist gerade ganz aktuell im Moment. Man kann es auch in der Zeitung überall lesen. Leute haben sich vielleicht ein Finanzierungszertifikat erstellen lassen vor drei, vier, fünf Monaten. Grundsätzlich ist das sehr gut, wenn man so ein Finanzierungszertifikat hat. Roland, wenn ich jetzt von dem verlange, der soll seine Finanzen letztlich mir offenlegen, das wird es ja schon sehr persönlich. Und schrecke ich da nicht viele potenzielle Käufer ab? Also jeder Interessent weiß, dass er nachweisen muss, dass er die Immobilie bezahlen kann. Wenn ich erst, wenn alles klar ist und der Notartermin steht, zur Bank gehe und es sich dann herausstellt, dass die Finanzierung nicht funktioniert, dann fange ich ja wieder von vorne an. Deswegen würde ich als Verkäufer immer darauf bestehen, nahezu bestehen, mir Eigenkapital nachweisen zu lassen, noch besser eine Finanzierungsbestätigung der Bank mir zeigen zu lassen. Aber Vorsicht an der Bahnsteigkante. Gerade steigen jede Woche die Zinsen und eine Finanzierungsbestätigung einer Bank, die vielleicht drei, vier Monate alt ist, die muss heute gar nicht mehr passen. Heute kann der Kunde diese Finanzierung vielleicht gar nicht mehr bezahlen. Deswegen sollte so eine Bestätigung aktuell sein. Und man sollte dieses Thema nicht unterschätzen, denn es passiert immer wieder, das zeigt die Erfahrung, dass noch im Notartermin der Interessent zurücktritt und sagt, ich kriege die Finanzierung nicht gestemmt und man fängt von vorne an. Wenn man eben das vernünftig verkauft, haben beide Seiten eigentlich eine Sicherheit. Kommen wir noch mal zur Immobilie. Du hast vorhin schon gesagt, ich sollte Grundrisse möglicherweise aufbereiten mit Möbeln. Wie ist es denn mit dem realen Zustand der Immobilie? Wie bereite ich die für den Verkauf vor? Muss ich die z.B. in ein älteres Haus, wo ich das geerbt habe, muss ich das komplett durchrenovieren? Die Frage ist wieder, hatten wir eben schon mal, ist das Objekt noch bewohnt oder ist es leer? Wenn es leer ist, dann sollte man gewisse Grunddinge geregelt haben. Es sollte aufgeräumt sein, es sollte sauber sein. Offensichtliche Schäden, kaputte Türklingel, hängende Kabel, Fensterscheiben, die zerbrochen sind, das geht gar nicht. Wenn Gras aus der Dachrinne wächst, das Objekt sollte schon in einem guten Zustand sein, sodass man es auch gut zeigen kann. Ich rate aber davon ab, vor so einem Verkauf das Dach zu dämmen, eine neue Heizung einzubauen oder Fenster zu wechseln. Denn man weiß ja gar nicht, was der Interessent, der das Objekt dann später kauft, mit dem Objekt vorhat. Baut der um, nimmt der Wände raus, setzt der Gauben drauf, einen Anbau. Und unter Umständen gibt man da Geld aus, was man gar nicht wiederbekommt. Und bei den bewohnten Objekten ganz, ganz wichtig, keine Wertsachen, die man sehen kann, tolle Bilder, den Tresor in der Ecke, keine Kinderbilder an den Wänden. Ich muss, glaube ich, nicht weiter darauf eingehen, warum das wichtig ist. Ganz wichtig, alle Daten dabei haben, wenn es um Heizung, um Dämmung, um solche Sachen geht. Aber eine Renovierung bei einer bewohnten Immobilie kommt eh nicht infrage und bei einer leeren Immobilie, ich würde es nicht tun. Ordentlicher Zustand, Mülltonnen leer, so wie man sich das auch selber vorstellt, da hilft es glaube ich, wenn man sich in die Interessentenrolle begibt und sagt, wenn ich mir so ein Objekt angucke, was würde mich denn stören? Und wenn man so vorgeht, dann ist das, glaube ich, ganz gut. Jetzt gibt es ja sogar professionelle Hilfe. Sogenanntes Homestaging ist in Mode. Der Übergang zum Vertuschen kann aber fließend sein, könnte ich mir vorstellen. Ja, das muss man jedem Verkäufer ganz, ganz dringend anraten. Wenn der Verkäufer von Mängeln weiß, dann muss er das auch machen. Wenn der Verkäufer von Mängeln weiß, dann muss er sie nennen. Er muss nicht erforschen, ob es irgendwo Mängel gibt, aber Mängel, die er kennt, muss er dem Interessenten, dem Käufer später nennen. Am besten sogar im Notarvertrag darauf hinweisen, dass das also dann auch dokumentiert wird. Homestaging, das ist ja sowas wie ein paar Möbel aufstellen, ein paar Pflanzen, vielleicht ein paar Gardinen aufhängen, kann man machen, ist relativ teuer. Unsere Kollegen sind eher auf virtuelles Homestaging übergegangen. Das heißt, man hat sich vielleicht bunte Grundrisse machen lassen. Da kann man daraus relativ leicht eine 3D-Ansicht machen und sich wirklich vielleicht mit so einer Brille, Virtual-Reality-Brille, dann auch da durchlaufen. Da kann man dann auch Möbel einbauen, ohne dass das wirklich jetzt Unsummen kostet. Und das kann man machen lassen von der Agentur. Davon halte ich viel. Aber nicht irgendwo feuchte Pflanzen, Teppichböden über feuchte Stellen auf dem Boden und solche Sachen. Das macht man nicht. Und das hat am Ende dann auch böse Folgen. Da gibt es dann auch vielleicht mal einen Schadensersatz. Dann ist der Ärger programmiert. Du hast schon angesprochen, ich muss bestimmte Angaben machen, wenn sie mir bekannt sind. Was habe ich denn sonst für rechtliche Auflagen zu beachten, auch als Privatmensch? Also das Ganze ist ja ein sehr formales Verfahren. Und das ist auch gut so. Wirksam wird der Kaufvertrag ja erst mit der notariellen Beurkundung. Das heißt, der Notar klärt beide Seiten auf. Und das ist sehr, sehr gut, dass wir das so haben. Das ist in anderen Ländern anders. Alles, was ich vorher verabrede, ist eine noch unverbindliche Absprache. Das heißt, wenn wir über Dinge sprechen, die hinterher gelten sollen. Ich sage mal ein Beispiel. Die Küche soll drin bleiben. Da ist eine tolle Markise. Man kann sich da irgendwas im Garten, so ein aufstellbarer Pool oder so. Dann muss ich sehen, dass ich das im Vertrag auch formuliert bekomme. Sonst ist es einfach unverbindlich. Und ganz, ganz wichtig, alle wissen wahrscheinlich, dass man ja auch Grunderwerbsteuer zahlen muss, und zwar nicht zu knapp. Und man kann auf die Idee kommen, den Kaufpreis beim Notar ein bisschen niedriger zu machen oder den Preis des Kaufpreises vielleicht so zu bezahlen. Ich will das nicht weiter ausformulieren. Und das ist tödlich. Der Vertrag ist nichtig. Man hat ein Scheingeschäft, der ist nicht beurkundet. Von diesen Dingen auf jeden Fall die Finger weglassen. Und alles andere rechtzeitig vorher den Notar fragen. Der wird ja einen Vertrag machen. Und dann liest man den. Und dann hat man Fragen dazu, spricht vielleicht auch noch mal mit seinem Käufer. Und dann lässt man sich das erläutern. Das ist meistens sehr, sehr schnell. Da lange zu diskutieren, ist nicht üblich, ich sage das mal so. Aber vorher ausführlich über diesen Vertragsentwurf zu sprechen, macht großen Sinn. Gut, wenn ich dann jetzt merke bei all diesen Dingen, dass mir das vielleicht doch alles zu viel Aufwand ist, weil ich vielleicht sogar einen Auslandsaufenthalt habe oder eine Erbengemeinschaft da ist oder so, wo man auch schnell in den Verdacht kommt, da will sich einer einen Vorteil verschaffen. Erbengemeinschaft ist ein ganz, ganz schwieriges Thema. Da müssen im Notartermin wirklich alle einig sein, sonst platzt der Termin. Da braucht man häufig eher einen Mediator als einen Makler, um das dann zusammenzukriegen. Aber viele Makler können das, weil sie damit häufig zu tun haben. Das heißt, es kann schon sinnvoll sein, dass ich mir doch überlege, einen Makler einzuschalten. Ist ja auch erst mal der Kontakt nicht kostenpflichtig. Wenn er jetzt aber den Auftrag durchzieht, was kostet er denn jetzt? Das ist gut, dass du das sagst. Der Makler verdient erst dann sein Geld, wenn es zum Vertragsabschluss kommt. Alles, was vorher passiert ist, es sei denn, man macht so eine Marktpreiseinschätzung, wie eben schon mal besprochen. Alles andere sind Vorleistungen, die der Makler dann bringt. Der Makler hat als Auftrag das, was wir gerade hier besprochen haben. Also das geht von der Preisfindung über das Exposé, die Finanzierungsprüfung potenzieller Käufer, die Organisation der Besichtigung, auch die Durchführung der Besichtigung. Wenn das an einem anderen Ort ist, da haben wir eben drüber gesprochen, ganz wichtig, dass dann jemand da ist. Der begleitet die beiden Parteien zum Notartermin und er wickelt auch nachher noch alles ab. Da ist ja dann auch noch ein bisschen was zu tun. Wie zum Beispiel Feuerversicherung umstellen. Vielleicht noch mal einen Hinweis geben, da ist ein Öltank im Keller. Da sollte man eine besondere Versicherung haben, wenn es mal Hochwasser gibt, damit es da keine Schäden gibt und solche Dinge. Das alles tut der Käufer. Entschuldigung. Das alles tut der Makler. Dafür bekommt er eine Quotage. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass Verkäufer und Käufer in fast allen Konstellationen jeweils das Gleiche bezahlen. Und bei uns in Nordrhein-Westfalen und auch bei der LBS Immobilien ist üblich so, dass jeder 3% bezahlt. Also 3% der Käufer und 3% der Verkäufer. Gut, was ich ohnehin nicht selber tun kann. Ich habe gehört, es gibt immer mehr Verfahren, wo durch die Marktlage bedingt Immobilien zum Höchstpreis verkauft werden. Also ein Einstiegspreis genannt wird. Und dann schaukelt sich das so ein bisschen hoch. Kommt mir erst mal ein bisschen unseriös vor. Ja, da haben wirklich dann viele Beteiligte ein schlechtes Gefühl. Und so wie es bisher gelaufen ist, dass man so einen Briefumschlag abgab und da war dann so ein Gebot drin. Und irgendwann kriegte man dann eine Nachricht, tut es leid, jemand anders hat mehr geboten. Das war auch wirklich unangenehm. Und dann haben wir ein konkurrentes Online-Bieter-Verfahren installiert. Und das gefällt uns gut. Und auch Käufern und Verkäufern. Das geht ungefähr so. Das Objekt wird aufgenommen. Es wird ein Exposé erstellt. Es gibt Interessenten, die besichtigen. Und dann stellt man fest, also 5 Leute wollen es für den Preis vielleicht kaufen. Das haben wir immer wieder. Und dann werden diese 5 Leute noch mal finanzierungsgecheckt. Können die sich das Objekt wirklich leisten aktuell in dieser Situation jetzt? Dann gibt es ein geschlossenes Portal und können in dem Portal Gebote abgeben. Sie sehen die Gebote der jeweils anderen Bietenden. Das ist aber anonym. Und auch der Verkäufer kann das alles sehen. Dann gibt es eine Bieterfrist, zum Beispiel 3 Tage. Und die Bieterfrist endet freitags 18 Uhr. Das ist jetzt mal ein gegriffenes Beispiel. Dann kann man um 5 vor 6 noch ein Gebot abgeben. Und man kennt diese Versteigerungsplattform im Internet. Dann schießt man 30 Sekunden bevor die Zeit abläuft noch mal ein Gebot raus. Das funktioniert hier nicht, denn das letzte Gebot verlängert die Bieterfrist immer um 5 Minuten. Und dann steht fest, der Markt ist bereit, diesen Preis zu zahlen, der Höchstbietende, der Verkäufer sieht das, die anderen Käufer sehen das auch, wissen auch, warum sie nicht zum Zuge gekommen sind. Ganz wichtig, der Verkäufer entscheidet weiterhin, mit wem er zum Notar geht. Das muss nicht der Höchstbietende sein. Wenn sich als Zweithöchstbietender jemand geoutet hat, der vielleicht Kinder hat, eine Familie hat, und das passt zu dem, was ich da suche, dann habe ich als Verkäufer es in der Hand, mit dem Zweithöchstbietenden zum Notar zu gehen. Das passiert aber relativ selten. Üblicherweise bekommt der Höchstbietende dann auch den Notartermin. Und der Verkäufer weiß, das Objekt hat den maximalen Preis erzielt. Und der Käufer oder die anderen Interessenten wissen, dass er nicht viel zu viel bezahlt hat, sondern in einer Kette von Geboten der Höchstbietende war. Und das macht für alle ein gutes Gefühl. Und wir haben da sehr, sehr gute Erfahrungen mit. Und das kann ich wirklich nur empfehlen. Sagt Roland Hustert, Immobilienexperte der LBS. Vielen Dank für die vielen tollen Tipps und Tricks. Übrigens auch noch mal zum Nachlesen unter www.lbs-immobilien-profis.de. Beim nächsten Mal geht es um das Thema Wohnen im dritten Lebensabschnitt. Tschüss und bis zum nächsten Mal. Tschüss. www.lbs-immobilien-profis.de

Key Points:

  1. Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien Nordwest, gibt Tipps zum privaten Immobilienverkauf.
  2. Wichtige Aspekte sind die Erstellung eines aussagekräftigen Exposés und die Festlegung des Verkaufspreises.
  3. Die Organisation von Besichtigungen, die Prüfung der Finanzkraft potenzieller Käufer und rechtliche Aspekte sind entscheidend.

Summary:

Im Podcast werden wichtige Schritte für den privaten Immobilienverkauf erläutert. Roland Hustert betont die Bedeutung eines detaillierten Exposés, korrekter Preisfindung und sorgfältiger Vorbereitung auf Besichtigungen. Die Prüfung der Finanzkraft potenzieller Käufer und die Beachtung rechtlicher Aspekte, wie die korrekte Vertragsgestaltung und Vermeidung von Scheingeschäften, sind entscheidend. Tipps zur Immobilienaufbereitung und -präsentation werden gegeben, einschließlich des Einsatzes von Homestaging. Es wird empfohlen, bei komplexen Situationen wie Erbengemeinschaften professionelle Unterstützung durch Makler in Anspruch zu nehmen. Die Rolle des Maklers umfasst die gesamte Verkaufsabwicklung bis zum Vertragsabschluss, wobei die Maklerprovision erst bei erfolgreichem Verkauf fällig wird.

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